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Piccoloflöte
Moderne Flöten nach dem Böhm-System werden in verschiedenen
Größen gebaut. Die Piccoloflöte in C, jedoch eine Oktave
höher transponierend. Querflöten wurden bis zur bahnbrechenden
Neukonstruktion durch den Münchner Flötenbauer und Flötisten
Theobald Böhm 1832 (konische Böhmflöte) bzw. 1847
(zylindrische Böhmflöte) und teilweise auch noch lange danach
aus Holz hergestellt. Die erste Goldflöte erschien 1869, gebaut
von Louis Lot. Neben Silber und Gold sind heute für den Flötenbau
folgende Materialien gebräuchlich: vergoldetes Silber,
Weißgold, Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel),
Platin, Palladium, Nickel, Titan, Karbon, Messing, Edelstahl und
Holz. Holzquerflöten (mit Böhmsystem) sind heute wieder
beliebter als vor einigen Jahren und werden auch in großen
Sinfonieorchestern für das Musikrepertoire bis etwa 1800
eingesetzt. In den 1990er Jahren begannen Flötenbauer auch
Instrumente aus Kohlefaser zu bauen. Diese haben gewisse
Vorteile bei der Haltbarkeit und Pflege, sind aber unter Flötisten
nicht unumstritten wegen der vom „normalen“ Flötenton
abweichenden Klangeigenschaften.
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Piccolotrompete
Die Piccolotrompete ist eine (Ventil-)Trompete mit höherer
Stimmung und schlankerer Form als die üblichen C- und
B-gestimmten Instrumente. Es gibt sie in den Stimmungen D, Es,
F, G, hoch B/A und H/C. In den hohen Stimmungen ist sie in der
Regel mit einem zusätzlichen vierten Quart-Ventil ausgestattet,
um damit auch noch tiefere Töne spielen zu können. Seltener
mit drei Ventilen plus Trigger (eine Vorrichtung, die zwei
Rohrstücke etwas ineinander schiebt, um die Tonhöhe nach oben
zu korrigieren). Das Instrument wurde im 20. Jahrhundert
entwickelt, vor allem um die hoch liegenden Trompetenpartien der
Barockmusik darzustellen, was ihr die umgangssprachliche
Bezeichnung „Bachtrompete“ eingebracht hat. Johann Sebastian
Bach hat aber nie ein derartiges Instrument gesehen oder gehört.
Es darf also nicht mit der eigentlichen Barocktropete
verwechselt werden, die keine Ventile hat und in der
historischen Aufführungspraxis eingesetzt wird. Das
Barockinstrument ist in tiefer Grundstimmung und hat ein
spezielles Mundstück, mit dem man die hohen Naturtöne leichter
erzeugen kann.
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Posaune
Die Posaune ist ein tiefes Blechblasinstrument, das aufgrund
seiner weitgehend zylindrischen Bohrung (enge Mensur) zu den
Trompeteninstrumenten zählt. Die Posaune besteht aus einem S-förmig
gebogenen zylindrischen Rohr, in das an einem Ende ein Mundstück
eingesetzt wird und sich am anderen Ende zum Schlltrichter öffnet
(auch: Stürze oder Schallbecher ). Alle Bauformen
der Posaune werden mit einem Kesselmundstück gespielt. Dank
ihrer engen Mensur
sprechen die Töne der Posaune einerseits weniger gut an als bei
den Instrumenten der Bügelhornfamilie,
andererseits gibt sie dadurch im Vergleich mehr Schallenergie ab
und ihr Schall wird stärker gebündelt. Der Ton entsteht wie
bei allen Blechblasinstrumenten
durch die Vibration der Lippen
des Spielers am Mundstück zur Anregung stehender Wellen in der Luftsäule des Instruments. Die Posaune
entstand in ihrer jetzigen Form bereits um 1450
in Burgund
als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine
eines der ältesten voll chromatisch spielbaren Orchesterinstrumente. Weil eine
Naturtrompete (Tromba) mit dem Grundton b eine unhandliche Länge
von etwa 1,37 Meter (4,5 Fuß)
aufweist, wurden die Instrumente in S-Form gebogen, gerollt oder
in "Brezelform" hergestellt. Der englische, französische
und italienische Name des Instruments trombone bedeutet wörtlich
nichts anderes als "große Trompete". Der deutsche
Name entwickelte sich aus der altfranzösischen Bezeichnung "buisine".
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Querflöte
Die Querflöte ist ein Holzblasinstrument mit Anblaskante,
das aus der mittelalterlichen Querpfeife beziehungsweise
Schwegelpfeife hervorgegangen ist. Um 1750 (gegen Ende des
Barock) verdrängte sie die Blockflöte und wurde ein
bedeutendes Solo- und Orchesterinstrument. Auch in der Rockmusik
und im Jazz wird die Querflöte eingesetzt. Das früheste
eindeutige Bild einer Querflöte fand sich auf einem
etruskischen Relief in Perusa. Es stammt aus dem zweiten oder
ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde damals
nach links gehalten, erst in einer Illustration eines Gedichts
aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach
rechts gespielten Flöte entdeckt. Die Flöten wurden im 16.Jh.
vor allem als Ensembleinstrumente benutzt. Zur Erleichterung der
Griffweise und des Spiels in allen Tonarten wurden im Laufe der
Zeit immer mehr Klappen eingeführt. Der Flötist und
Instrumentenbauer Theobald Böhm gab der Querflöte ihre heutige
Form (wieder zylindrisch). 1832 entwickelte dieser ein
chromatisches Klappensystem, das die Anbringung der Tonlöcher
allein nach akustischen Gesichtspunkten ohne Rücksicht auf die
Greifbarkeit ermöglichte.
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Schlagzeug
Das Schlagzeug,
auch Drumset (engl.
drum
für Trommel und set
für Satz) oder Batterie
(französisch), umgangssprachlich auch Drums
oder Schießbude genannt,
ist eine Kombination verschiedener Schlaginstrumente.
Zur heutigen Form des Drumsets gehören Snare
(alte dt. Bezeichnungen ‚Kleine Trommel‘
oder ‚Schnarrtrommel‘), die Basstrommel
(auch ‚Bassdrum‘ genannt), Tom-Tom
(umgangsspr. plural ‚toms‘), das Hi-Hat,
verschiedene Becken
und Kleinperkussion wie z.B.
Woodblock,
Cowbell
oder Schellenkranz.
Diese Kombination kann vom jeweiligen Musiker individuell
zusammengestellt und mit Hilfe von Stativen (sog. Hardware)
angeordnet werden. Maßgeblich für die Entstehung des
Schlagzeugs sind die Patentierung des ersten Bassdrum-Pedals
im Jahre 1887 durch J. R. Olney,
die Herstellung des ersten Serienprodukts durch William F.
Ludwig im Jahre 1899 und -
auf soziokulturellem Gebiet - die „No-Drumming-Laws“
in den USA, welche es den Sklaven verboten, ihre traditionellen
Handtrommeln zu spielen und somit dazu führten, dass die
afrikanische, stark rhythmische Musikkultur mit europäischen
bzw. orientalischen Schlaginstrumenten gepflegt wurde. Das erste
komplette Drumset kam 1918 durch die Ludwig Drum Corporation in
den Handel.
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Sopransaxophon
Ein
Sopransaxophon ist ein Saxophon
der hohen Lage in B. Es besitzt einen näselnden bis
durchdringenden, sehr biegsamen Klang, der sich gut für
solistische Arbeit oder zur Führung eines Satzes eignet, die
Bedienung aber für den Anfänger deutlich erschwert. Das
Sopransax wurde nur von wenigen Solisten als Hauptinstrument
erkoren, wohingegen viele Tenorsaxophonisten
gerne gelegenheitshalber ihr Instrument gegen das Sopran
eintauschten. Sopran und Baß werden selten und im Satz nur in
großen Orchestern verwendet. Das gerade verlaufende
Sopransaxophon ausgenommen, haben alle anderen die gleiche Form,
wenn auch verschiedene Größen.
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Tenorhorn
Das
Tenorhorn ist ein weit
mensuriertes Blechblasinstrument
und gehört zur Familie der Bügelhörner.
Das Rohr ist etwa doppelt so lang, wie das des Flügelhorns
und die Stimmführung kann daher mit dem 1. Flügelhorn
oktaviert werden. Beide Instrumente werden melodieführend
eingesetzt. Gelegentlich wird das Tenorhorn auch als Bassflügelhorn
bezeichnet. Das Tenorhorn wird mit einem Kesselmundstück
gespielt. Sein Ton spricht
auch in hohen Lagen leicht an. Es ist sehr gut für Soli
geeignet. Der Tonumfang reicht vom E bis zum c3 (und höher).
Als Mitglied der Hornfamilie weist das Tenorhorn eine konische
Mensur auf. Der Klang eines Tenorhorns hängt von der Härte
des verwendeten Materials ab. Gold ist ein weiches Metall,
Messing und Silber sind vergleichsweise hart. Ein vergoldetes
Tenorhorn hat einen sehr weichen Klang, eine
Gold-Messing-Legierung bringt einen weichen Klang hervor,
Messing einen etwas härteren und reines Silber einen harten
Klang.
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Tenorsaxophon
Das
Tenorsaxofon bzw. -phon
ist ein Saxophon der
mitteltiefen Lage in B. Als transponierendes Musikinstrument
klingt es eine große None
tiefer als notiert, d. h.
ein klingendes c' wird für das Tenor als d" notiert.
Tonumfang: As - e’’
(notiert im Violinschlüssel
b - fis’’’). Mit den sogenannten "Overtones"
(siehe Obertöne) kann
jedoch auch in deutlich höhere Lagen gespielt werden. Seit
Coleman Hawkins Mitte der
1920er Jahre die Klangfarbe
des Saxophons neu definierte –
weg vom geschmeidig-süßlichen, hin zum zupackenden, rauhen und
heiseren –
ist der Jazz „tenorisiert“.
Mit dem Siegeszug des Tenorsaxophons verebbte die Popularität
der Klarinette.
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Trompete
Die
Trompete ist ein hohes
Blechblasinstrument mit
Kesselmundstück, die Mensur
ist eng und die Bohrung überwiegend zylindrisch. Poetisch wird
auch der Begriff Drommete
verwendet, welcher erstmals in der Bibelübersetzung von Martin
Luther vorkam (zum Beispiel
Jes. 18,3), wobei damit eigentlich das Widderhorn
(Schofar) gemeint war. Schon
die Ägypter vor 3500 Jahren spielten die ersten Trompeten (Lure
und Carnyx). Die Trompete
war vorerst langgezogen, ohne Windungen oder Ventile.
Es war bis ins 19. Jahrhundert hinein daher nur möglich, Naturtöne
zu spielen. Bereits 1831 wurden Ventile in ein Posthorn
eingebaut. Genannt wurde das Instrument „Cornet
à pistons“. Spätestens mit der
1837 patentierten
Weiterentwicklung durch Gustave Auguste Besson
zu seiner bis heute gängigen Bauform wuchs die Beliebtheit des
Kornetts in der Militär- und Salonmusik sprunghaft. Trompeten können
offen oder mit Dämpfer
gespielt werden. Außer der Lautstärke wird das Obertonspektrum
verändert und somit ein anderer Klangcharakter
erzeugt. Beim Spiel mit einer Hand veränderlich ist der „wow-wow“-Dämpfer
aus Metall bzw. Kunststoff und der „plunger“
aus Gummi. Die Trompete ist normalerweise ein transponierendes
Musikinstrument und wird in
verschiedenen Stimmungen gebaut. Am weitesten verbreitet ist das
Instrument in B,
gefolgt von C-,
D-
und Es-Trompeten,
selten auch in A
und H.
Der Tonumfang reicht bei den großen Trompeten (A bis Es) vom
notierten und gegriffenen ges bis zum c3 oder höher. Äußerst
begabte und auf hohe Töne spezialisierte Trompeter sind sogar
in der Lage, ein c4 zu spielen.
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Tuba
Die
Tuba, (lat. Röhre), Mehrzahl Tuben, ist das tiefste
aller gängigen Blechblasinstrumente.
Sie besitzt drei bis sechs Ventile und zählt infolge ihrer
weiten Mensur und der
entsprechend stark konisch verlaufenden Bohrung zu den
hornartigen Instrumenten.
Tuba
war im Römischen Reich die
Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Bronze. Es besaß die
Form einer geraden, langgestreckten Röhre mit schmalem
Schallbecher, ähnlich einer Fanfare, und entsprach
wahrscheinlich der griechischen Salpinx.
Heute versteht man unter einer Tuba das Bassinstrument der
Familie der Bügelhörner.
Die ersten Tuben wurden in Berlin
um 1835 kurz nach der
Erfindung der Ventiltechnik
entwickelt. Im Orchester werden Basstuba und Kontrabasstuba
gleichermaßen verwendet. Ein Orchestertubist muss beide
Tubenarten virtuos beherrschen.
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Vibraphon
Das
Vibraphon bzw. Vibrafon
ist als Schlaginstrument
eine Weiterentwicklung der Marimba.
Es unterscheidet sich von diesem dadurch, dass die Platten aus
Metall statt aus Holz
bestehen (vgl. Xylophon).
Der Tonumfang besteht üblicherweise
aus drei Oktaven von
f
bis f3.
Das Vibraphon wurde ca. 1916
erfunden. Unter den Platten hängen abgestimmte Resonanzröhren
zur Verstärkung des Klangs. Bei einigen Vibraphonen sind diese
unter den hohen Tönen aus optischen Gründen verlängert. Innen
sind sie aber unterteilt, um die richtige Länge zu erhalten. In
den Röhren befinden sich Drehscheiben, die durch einen
Elektromotor angetrieben werden. Dadurch werden die Röhren geöffnet
und geschlossen, was dem Vibraphon je nach Drehgeschwindgkeit
seinen charakteristischen Vibratoklang
verleiht. Zudem kann ein Dämpfer über ein Fußpedal bedient
werden, um, ähnlich wie beim Klavier, die Klangdauer zu
bestimmen.
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Waldhorn
Am
Ende des 17. Jahrhunderts hielt das kreisrunde Horn Einzug in
die Kunstmusik. Ludwig XIV (Frankreich)
beschäftigte 14 Parforce-Hornisten für die Gestaltung der
Hofmusik. Schon bald brachte Jean-Baptiste Lully
auch diese Instrumente in das Orchester.
Ähnlich den Trompetern wurden im Barock
auch für die Hornisten Partien und Solokonzerte in sehr hoher
Clarinlage geschrieben. Dieses Instrument, das Corno da caccia,
war jedoch nach Bauart und Klang eine rund
gebaute Trompete, die
mit einem Kesselmundstück
gespielt wurde. Dem Dresdner Hornisten Anton Joseph Hampel
kommt das Verdienst zu, durch mehrere entscheidende Veränderungen
aus dem Corno da caccia
den Typus des heutigen Waldhorns
entwickelt zu haben. Um 1753
entwickelte Hampel die Stopftechnik entscheidend und gab diese
als einer der besten Lehrer seiner Zeit auf diesem Instrument
auch an seinen Schüler (Giovanni Punto)
weiter. Unter dem Stopfen ist nicht nur eine Technik zu
verstehen, bei der mit der Hand im Trichter des Horns dieser
verschlossen (gestopft) wird, sondern es ist eine sehr
differenzierte Art des Abdeckens der Hand im Trichter, eher ein
Abdunkeln des Tones und in der Umkehrung durch das vollständige
Herausnehmen eine Erhellung.
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Xylophon
Das
Xylofon bzw. -phon
(v. griech.: xylos
Holz; phoné
Stimme) ist ein traditionelles Schlaginstrument,
welches ursprünglich aus Asien
stammt. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts
war es in Deutschland als Hölzernes
Gelächter bekannt. Das
Xylophon besteht aus einer Reihe von Hartholzstäben
(meist Palisander)
unterschiedlicher, der Tonhöhe entsprechender, Länge. Der
Anschlag erfolgt mit zwei löffelartigen Holzschlägeln. Ein
lang ausgehaltener Ton kann annähernd durch wirbelartiges
Schlagen erzeugt werden. Bei der älteren trapezförmigen Bauart
sind die Klangstäbe chromatisch, diatonisch,
oder pentatonisch
in einer Reihe angeordnet. Die einreihige, diatonische oder
pentatonische Anordnung wird weiterhin für musikpädagogische
Zwecke verwendet. Im professionellen Bereich werden die
chromatischen Holzplatten meist in zwei Reihen in Klaviaturform
angeordnet. Der trockene, hell klappernde Ton wurde oft mit
Geisterhaftem und Gespenstischem in Verbindung gebracht. Das
Instrument wird seit dem 20. Jh. in Orchestern, moderner Musik,
wie auch in der Tanz- und Unterhaltungsmusik eingesetzt.
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